Habe mir so meine Gedanken gemacht, wie e-Learning zielgerichteter eingesetzt werden könnte.
Der Einstieg in E-Learning müsste ein „Test“ sein, der feststellt, wieviel Wissen bereits vorhanden ist.
Es wird nicht alles überprüft, es wird auf bereits dokumentierte Skills (Schulbildung, Weiterbildung, derzeitiger Job) aufgebaut. Redundanzen sind zu vermeiden.
Aus diesen Daten wird dann das Aus- bzw. Weiterbildungsprogramm zusammengestellt (von der Lernplattform – braucht es da schon eine KI?). Dem Lerner wird nichts mehr vorgesetzt, was er nicht schon weiß. Somit ist das Lernen über die Plattform immer spannend und herausfordernd. Und für jeden Lerner individuell.
Was es dafür braucht:
• Einerseits eine genaue Dokumentation des vorhandenen Wissens und Könnens jedes Einzelnen (aktuelles Skill- und Talentmanagement).
• Andererseits: Jede Sequenz in den WBT’s muss die Info haben, was sie an Wissen vermittelt. Jede Datei muss genau beschrieben sein. Bei Handbüchern darf nur der relevante Teil angezeigt werden (Wenn mehr gesehen werden will, ist das natürlich möglich). Somit muss die Lernplattform den Inhalt erkennen und zuordnen können.
Von der Idee sind die jetzigen Lernplattformen aber noch weit weg. Derzeit (zumindest bei uns) bekommt jeder das „Standardpaket“.
Idealerweise würde selbst bestimmtes Lernen den Weg weisen:
Eine intelligente Lernplattform (iLP) weiß, was die einzelnen Lernenden noch brauchen. Die iLP liefert die Informationen gerade so, dass Lernende immer neugierig bleiben, selbst weiterforschen möchten. Vielleicht sogar süchtig nach weiterem Wissen wird?
Dazu müsste die iLP erkennen, welcher Lerntyp vor dem Bildschirm sitzt und das Wissen entsprechend anbieten.
Weiters müsste die iLP auf Überforderung achten, entsprechend Pausen einlegen, Bewegungsprogramme aktivieren? (Technisch kein Problem, das gibt es schon für Autos, die messen ob der Fahrer noch fahrtüchtig ist.)
Achten wird man darauf müssen, dass die Lernenden sich nicht manipuliert (im negativen Sinn) vorkommen.
Das Wissen wird nicht nur aus den (Betriebs-) internen Quellen erstellt, auch aus dem WWW werden relevante Informationen angeboten. Was es alles an gratis Infos von Universitäten gibt, Lehrgänge und Skripten, kann niemand mehr überblicken. Da wäre ein "Wissens-Buttler" eine gute Sache.
Was meint ihr? Wie könnte das ideale Lernmanagement aussehen?
Zukünftiges Lernen (Wunschdenken)
- Mr. E-Learning
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- gotti
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Re: Zukünftiges Lernen (Wunschdenken)
Bei unserer Lernplattform können wir zumindest statische und dynamische Zielgruppen bestimmen und denen bestimmte Lerninhalte zeigen, nicht zeigen oder solche Inhalte sogar als verpflichtend kennzeichnen und deren Abschluss verfolgen. Das führt zu einem halb-intelligenten System. Da wir uns hier erst in der Startphase befinden, kann ich noch nicht sagen, wie gut wir in der Praxis damit leben, aber ich sehe schon vieles, was bei anderen LMS, mit denen ich gearbeitet habe, nicht möglich war.
Bei statischen Zielgruppen denke ich daran, dass zB alle, die der Berufsgruppe "x" zugehören in die Zielgruppe "x" gegeben werden. Somit kann ich Schulungen, die nur für die Berufsgruppe "x" relevant sind, exklusiv dieser Zielgruppe zuordnen.
Eine dynamische Zielgruppe ist zB die Zielgruppe "Neueintritte". Dort können alle Mitarbeiter*innen hinein, die in den letzten 30 Tagen eingetreten sind. Und dieser Zielgruppe weise ich ein Onboarding-Programm zu.
Ich habe noch viel weitere Ideen in diese Richtung im Kopf, weiß aber nicht, wie weit ich das treiben soll. Am Ende soll es ja im Idealfall noch jemand außer mir durchblicken.
Bei statischen Zielgruppen denke ich daran, dass zB alle, die der Berufsgruppe "x" zugehören in die Zielgruppe "x" gegeben werden. Somit kann ich Schulungen, die nur für die Berufsgruppe "x" relevant sind, exklusiv dieser Zielgruppe zuordnen.
Eine dynamische Zielgruppe ist zB die Zielgruppe "Neueintritte". Dort können alle Mitarbeiter*innen hinein, die in den letzten 30 Tagen eingetreten sind. Und dieser Zielgruppe weise ich ein Onboarding-Programm zu.
Ich habe noch viel weitere Ideen in diese Richtung im Kopf, weiß aber nicht, wie weit ich das treiben soll. Am Ende soll es ja im Idealfall noch jemand außer mir durchblicken.
- Michael
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Re: Zukünftiges Lernen (Wunschdenken)
Einen Test am Anfang des eLearnings zu machen, um herauszufinden, was du dem Lernenden noch beibringen musst und was nicht, klingt im ersten Moment nach einer coolen Idee. Ist es aber nicht! Denn es zeigt, dass auch dein eLearning einen weit verbreiteten Kardinalfehler hat: Du betrachtest das Thema aus Sicht eines Experten und versorgst den Lernenden mit Vorrats-Lernen.
Genau davon sollten wir aber endlich mal wegkommen. Hin zum anlassbezogenen Lernen. Anstatt den Lernenden mit Wissen anzufüllen, das er jetzt gerade gar nicht braucht, betrachtet ein Lern-Architekt das Thema aus Sicht seiner Zielgruppe, die gerade ein ganz typisches Ziel erreichen oder ein ganz typisches Problem vermeiden will. Ein Premium-eLearning nimmt den Lernenden bei der Hand und geht mit ihm Schritt-für-Schritt den Weg zum Ziel oder löst mit ihm Schritt-für-Schritt ein bestimmtes Problem. Dabei wird immer genau der nächste Impuls vermittelt und der Lernende dann angeleitet, diesen auch unmittelbar umzusetzen. Es steht das TUN im Zentrum und nicht bloß das WISSEN. Der Lernende erlernt das neue Wissen bereits an einem konkreten Projekt und hat hinterher nicht bloß das Wissen, sondern auch Erfahrung UND ein konkretes Ergebnis.
Bei dieser Herangehensweise ist es völlig irrelevant, ob der Lernende einen Impuls schon kennt oder nicht ... machen muss er ihn trotzdem. Daher zeigen solche Eingangstests bloß auf, dass das Thema in diesem eLearning völlig falsch angegangen wird.
Genau davon sollten wir aber endlich mal wegkommen. Hin zum anlassbezogenen Lernen. Anstatt den Lernenden mit Wissen anzufüllen, das er jetzt gerade gar nicht braucht, betrachtet ein Lern-Architekt das Thema aus Sicht seiner Zielgruppe, die gerade ein ganz typisches Ziel erreichen oder ein ganz typisches Problem vermeiden will. Ein Premium-eLearning nimmt den Lernenden bei der Hand und geht mit ihm Schritt-für-Schritt den Weg zum Ziel oder löst mit ihm Schritt-für-Schritt ein bestimmtes Problem. Dabei wird immer genau der nächste Impuls vermittelt und der Lernende dann angeleitet, diesen auch unmittelbar umzusetzen. Es steht das TUN im Zentrum und nicht bloß das WISSEN. Der Lernende erlernt das neue Wissen bereits an einem konkreten Projekt und hat hinterher nicht bloß das Wissen, sondern auch Erfahrung UND ein konkretes Ergebnis.
Bei dieser Herangehensweise ist es völlig irrelevant, ob der Lernende einen Impuls schon kennt oder nicht ... machen muss er ihn trotzdem. Daher zeigen solche Eingangstests bloß auf, dass das Thema in diesem eLearning völlig falsch angegangen wird.
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Re: Zukünftiges Lernen (Wunschdenken)
@gotti
zum Thema durchblicken: Da ist eine genaue Dokumentation von Vorteil
Ich mach das in PowerPoint, in der Gliederungsansicht. Die Seitenüberschriften sind die Inhaltsangabe, Screenshots erleichtern das Wiedererkennen, unter Notizen kommt die Beschreibung des Ablaufes.
zum Thema durchblicken: Da ist eine genaue Dokumentation von Vorteil
Ich mach das in PowerPoint, in der Gliederungsansicht. Die Seitenüberschriften sind die Inhaltsangabe, Screenshots erleichtern das Wiedererkennen, unter Notizen kommt die Beschreibung des Ablaufes.